Wie schlimm sollte 1997 werden?



Ab den 80er-Jahren vermehrten sich die dystopischen Zukunftsvisionen in der Sci-Fi-Welt. Dabei spielte zunehmend das Jahr 1997 eine wichtige Rolle. Als ob die Gesellschaft kollektiv das Ende des Millenniums fürchtete. Als ob eine Katastrophe stattfinden musste, bevor das neue Jahrtausend beginnen konnte.


Terminator.


Das berühmteste Beispiel ist wahrscheinlich in der Terminator-Franchise zu finden. James Camerons Film erzählt von einem Krieg zwischen Menschen und Maschinen im Jahr 2029. Als die Menschen kurz vor dem Sieg stehen, schicken die Maschinen einen Terminator zurück ins Jahr 1984, um die Mutter ihres Feindes zu töten, bevor er geboren wurde. Gleichzeitig sendet die menschliche Résistance einen Kämpfer, um sie zu beschützen. Dieser verrät ihr das Datum, an dem unsere Welt enden soll: der 29. August 1997. Cyberdine, ein Technologieunternehmen, beliefert die Armee mit autonomen Drohnen, die ein Bewusstsein entwickeln. Um die Menschheit zu vernichten, starten sie einen nuklearen Angriff auf Russland, wohlwissend, dass der Gegenangriff verheerend sein wird.

Als die sich stets erweiternde Franchise dieses Datum überschritt, mussten die Produzenten diese Deadline zwangsläufig verschieben. Durch Zeitreise lässt sich so was immer auf irgendeine Weise erkläre. Nichtsdestotrotz steht das Jahr 1997 in Terminator für Tod und Apokalypse.


12 Monkeys.


Terry Gillian, bekannt durch seine Arbeit mit den Monty Pythons, prophezeite 1995 in 12 Monkeys, dass eine weltweite Pandemie die Menschheit fast ausrotten würde. Um Informationen über das ursprüngliche Virus zu sammeln, wird James Cole in die Vergangenheit zurückgeschickt. Leider verstirbt er vor den Augen seines jüngeren Ichs, und verursacht so die Zeitschleife, in der er gefangen ist. Dem Zuschauer wird trotzdem gezeigt, wie der Virus wissentlich freigesetzt wird. Auch in diesem Film findet die Apokalypse im Jahr 1997.


Die Klapperschlange.


1981 brachte John Carpenter die Klapperschlange in die Kinos. In seiner Vision ist die Insel Manhattan von einer riesigen Mauer umgeben und dient als Gefängnis. Der Anstieg der Kriminalität hat dazu geführt, dass die herkömmlichen Strafvollzugsanstalten nicht mehr ausreichen, weswegen die Verbrecher sterilisiert und ins gesetzlosen Gebiet befördert werden. Die Handlung spielt selbstverständlich 1997, wenn Air Force One in der Gefahrenzone abstürzt. Snake Plissken, verkörpert von Kurt Russel, soll nun den Präsidenten retten. Der Ex-Soldat wurde gerade verurteilt und sollte sowieso nach Manhattan gebracht werden.


Die Wirklichkeit


Nach so vielen schrecklichen Vorahnungen war es wohl eine Erleichterung, 1997 hinter sich zu lassen. In diesem Jahr starben Lady Di und Mutter Theresa, Hong Kong wurde der Volksrepublik China zurückgegeben und es war zum ersten Mal die Rede von der Vogelgrippe. Trotzdem fühlte sich das Leben in Europa längst nicht so schlimm an, wie vorhergesagt. Eine wichtige Entdeckung befeuerte jedoch die dystopischen Ängste. 1997 wurde Dolly in England vorgestellt, der erste geklonte Schaf. Ohne sie hätte es womöglich eine ganze Reihe von Sciencefictionsgeschichten nicht gegeben (the 6th day, die Insel, Angriff der Klonkrieger, Star Trek Nemesis…)

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