Die Morpheus Station

 Patrick Carmino wachte auf als der Deckel der kryogenischen Kapsel nach oben glitt. 
»Was für ein seltsamer Traum«, waren die erste Wörter, die ihm durch den Kopf schossen. Aber als er versuchte, sich daran zu erinnern, waren die Bilder bereits verblasst. Hatten die Kryokrankenschwestern, die ihn bei der Einschlafsphase begleitet hatten, nicht betont, dass die Gehirnaktivität bei einem kryogenischen Schlaf so niedrig sind, dass Träume völlig ausgeschlossen seien? Er hatte zwar alles geglaubt, was sie erklärt hatten, aber womöglich hatten sie keine Ahnung. Waren sie jemals die lange Reise selber eingetreten? Wahrscheinlich nicht. Egal ob in einem Krankenhaus oder im Space Travel Center, das Gehalt einer Krankenschwester bleibt das Gleiche. Ohne das Mehrfamilienhaus von seinem verstorbenen Vater hätte er sich die Reise selber nicht leisten können. Bei dem Gedanken an Josh Carmino musste Patrick lächeln. Der Patriarch würde sich in seinem Grab umdrehen, wenn er wüsste, was sein Sohn mit seinem Erben anstellte. Bodenständig wie eh und je, alles was über den Mond hinausging lag außerhalb seiner Vorstellungskraft. Er hatte nie verstanden, was sein Sohn an all diesen Comics und Sci-fi-Serien fand, die er von morgens bis abends verschlang. Noch weniger konnte er begreifen, dass sein erwachsener Sohn sein Lebensunterhalt verdiente, indem er Kritiken solcher Fernsehserien für einen Online-Verlag verfasste. 
Patrick hingegen blickte auf sein Leben zurück und erkannte, dass alles vorherbestimmt sein musste. Alle von ihm getroffenen Entscheidungen, alle Ereignisse, die ihn widerfuhren, hatten sich wie Teile eines Puzzles zusammen gefügt und am Ende, war er schließlich hier gelandet: auf der MPH-Station, das erste Hotel für Urlauber auf dem Mars. Die vollständige Bezeichnung lautete Mars Primary Hosting Station, aber die Einrichtung war auch unter dem Name Morpheus-Station bekannt. Der ganzen Stolz des Morpheus Unternehmens, gebaut für die Ewigkeit. Die Reise war nicht preiswert gewesen, aber für Patrick ging die Rechnung auf. Die Dauer seines Aufenthalts betrug zwölf Monate. Bei einer dreijährigen Hinfahrt und einer genauso langen Rückfahrt, fühlte es sich wie ein verlängertes Wochenende an, aber mehr konnte er sich - trotz des Erbes - nicht leisten. Aber es waren immerhin sieben Jahre, in denen er keinerlei Geld ausgeben würde. Der Urlaub war all-inclusive. Ein spezielles vollautomatisiertes Labor stellte aus den Produkten des hydroponischen Gärten leckere vegetarische Köstlichkeiten für das Buffet her und brannte sogar Alkohol für die Bar, zumindest stand es so auf dem Prospekt. Er hatte außerdem eine spezielle Krankenversicherung abgeschlossen, die alle Kosten abdeckte, im Fall einer medizinischen Versorgung. Es war ja nicht so als ob Souvenirläden an jeder marsianische Straßenecke auf ihn warten würden. Als Erinnerungsstücke könnte er höchstens einen Stein von der Oberfläche des Planeten einsammeln und ihn später bei einem Goldschmied auf der Erde einfassen lassen. Also ja, die Rechnung ging auf: er hatte einfach sieben Jahre seines Lebens im Vorraus bezahlt, und wie es nach seine Rückkehr weitergehen würde, würde er sehen, wenn es soweit ist. Er würde natürlich einen neuen Job finden müssen, aber er war zuversichtlich, dass alles sich fügen würde. Für den Moment befand er sich im Orbit um den Mars und er war entschlossen, jede Minute des Abenteuers zu genießen. 
Das Zimmer, in dem er untergebracht wurde war weiß. Er hätte es nicht anders beschreiben können. Ein strahlendes und blendendes Weiß. Nicht die leiseste Spur eines Farbton, abgesehen vom Rosa seiner Haut. Ein weißes Bett mit weißen Bettwäsche und ein weißen Spiegelschrank. Mehr Möbel werden anscheinend im All nicht benötigt. Er versuchte, sein rechtes Bein zu bewegen, aber es fühlte sich schwer und betäubt an. Mit viel Konzentration schaffte er es, auszusteigen. Nach zwei Schritten fiel er auf dem Boden. Er stand wieder auf und ging ein paar weitere Schritte, bevor er erneut stolperte. Sein Körper hatte sich seit drei Jahre nicht mehr bewegt und zudem musste er sich erstmal an die künstliche Schwerkraft gewöhnen. 
Wo war denn das Empfangskomitee? Er hatte erwartet, so wie bei der Einschlafsphase, auch beim Aufwachen, begleitet zu werden. Als ob jemand seine Gedanken gelesen hatte, meldete sich eine weibliche Stimme hinter him. 
»Guten Tag. Willkommen auf der MPH-Station. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
Er drehte sich um, und blickte einer durchsichtigen Gestalt entgegen. Eine Art Hologramm.
»Danke«, antwortete er. »Geht es mir gut?«
Er biss sich auf die Zunge. Er hatte was anderes sagen wollen, etwas eindrucksvolleren. Er hatte sich sogar im Voraus etwas überlegt und beim Einschlafen wusste er noch nicht so genau ob er eher »Möge die Macht mit mir sein!« oder schlicht »Energie!« rufen sollte, im Anlehnung an seine Lieblingsserie aus Kindertagen. Leider erwies sich die Angst, dass beim kryogenischen Prozess etwas schief gelaufen war, im entscheidenden Moment als stärker. Nun musste er für immer damit leben, dass seine erste Wörter im All »Geht es mir gut?« waren. Irgendwie peinlich.
»Ihre Vitalfunktionen entsprechen den vor der Abreise erfolgten Scans.«
Das sollte wohl heißen, dass es ihm gut ging. Trotzdem fühlte er sich unwohl. Er verspürte Hunger. Kein Wunder, immerhin hatte er seit drei Jahren nichts mehr zu sich genommen. 
»Kann ich etwas essen?«
»Das Restaurant hat ganztägig geöffnet und steht Ihnen zur Verfügung.«
Ein holographischer Wegweiser erschien aus dem Nichts vor Patrick, auf Augenhöhe. Als er in Richtung Tür schritt, bewegte sich der virtueller Kompass mit ihm. Es erinnerte ihn an ein altes Videospiel, als der Held im Zentrum des Bildschirms mit einer Münze über den Kopf lief. Die undurchsichtigen Glastür seines Quartier öffnete sich, als er ihr näher kam und Patrick befand sich in einem Gang, genauso weiß wie sein Quartier. Er folgte den Pfeilen, die ihn zu einem Lift führte, dann zum Restaurant. 
Seltsam. Auf dem Weg dorthin traf Patrick keine Menschenseele. Er hatte zumindest gehofft, im Restaurant andere Gäste zu treffen, aber der Raum war genauso leer, wie der Rest der Station.
Als er sein Ziel erreichte verschwand der Pfeile. Das weibliche Hologramm erschien erneut.
»Bitte geben Sie Ihre Bestellung auf.«
»Schnitzel mit Pommes.«
»Sie werden benachrichtigt, sobald Ihr Gericht fertig ist«, antwortete das Hologramm, bevor es sich wieder auflöste.
Ein paar Minuten später öffnete sich vor ihm ein Benachrichtigungsfenster. Der geschriebene Text teilte ihm mit, dass seine Bestellung an der Essensausgabe Nummer 4 abgeholt werden könne. An der Theke stand sein Teller, mit zwei undefinierbaren Haufen einer gelben Masse. 
»Was ist das?«, rief er angeekelt.
Das weibliche Hologramm materialisierte sich neben ihn. 
»Sie haben Schnitzel mit Pommes bestellt.«
»Und finden Sie, dass dies einem Schnitzel ähnelt?«
»Das Essen besteht aus pflanzliche Proteinen, die in unseren hydroponischen Gärten gezüchtet werden. Konsistenz und Geschmack werden nachträglich angepasst. Leichte Abweichungen zu dem Originalgericht sind normal.«
»Es sind schon mehr als leichte Abweichungen. Wo kann ich mich beschweren?«
»Ihre Beschwerde wird registriert und weitergeleitet.«
»Das möchte ich doch lieber persönlich tun. Wo ist das Personal?«
»Der Anzahl der zur Zeit auf der Station beschäftigten Personen beträgt null Personen.«
»Na wunderbar. Die Station ist jetzt voll automatisiert, oder was?«
»Nein. Die MPHS-Station wird von einer Besatzung gesteuert.«
»Und wo ist die Besatzung?«
»Information nicht abrufbar.«
»Gibt es andere Gäste auf der Station?«
»Der Anzahl der zur Zeit auf der MPHS-Station anwesenden Gäste beträgt eine Person.«
»Sie wollen sagen, dass ich hier allein bin?«
»Ja.« 
»Na toll. Wann kann ich wieder auf die Erde?«
»Information nicht abrufbar.«
Erst jetzt begriff Patrick, was dies bedeutete. Er war gestrandet auf der Station, allein mit einem Computer.
Er spürte, wie Panik ihn ergriff. Er lief los, so schnell er konnte. Er folgte dem Flur, rund um die Station, bis er wieder das Restaurant erreicht. Erschöpft sank er auf dem Boden. Sein Körper war immer noch schwach. Er musste wieder zu Kräften kommen. Er zwang sich an die Theke, wo sein Essen immer noch auf ihn wartete. Er schaufelte die undefinierbare Pampe mit der Gabel und kostete sie vorsichtig. Erstaunlicherweise schmeckte es lange nicht so schlecht wie es aussah, und mit ein bisschen Vorstellungskraft, erkannte Patrick tatsächlich den Geschmack von Kalbfleisch und von frittierten Kartoffeln. 
»Was soll ich tun?«
Er hatte mehr mit sich selbst gesprochen, als mit dem Computer, aber dieser reagierte sofort. Die holographische Tafel erschien erneut in seinem Blickfeld und präsentierte ihn eine Liste der Highlights auf der Station. Die Sporthalle und das Fitnessstudio befanden sich auf Ebene 13. Der Sauna gleich nebenan. Das Kino auf Ebene 12 und der hydroponische Garten inklusive Verarbeitungslabor auf Ebene 10. Besonders empfehlenswert sei das Schwerelosigkeitszimmer, im Zentrum der Ringe. Der Souvenirladen auf der Ebene 12 bot den eingeschränkte Zugriff auf die Überwachungskamera an. Auf dieser Weise konnte der Tourist am Ende seines Urlaubs den gesamten Film seines Aufenthalts herunterladen. 
Es folgte einem dreidimensionalen Plan der Station, eine Sphere bestehend aus dreizehn miteinander verbundenen Ringe. Die unteren Ringe, die Ebenen 9 bis 13 dienten der Unterhaltung. Die mittleren Ringe, die Ebenen vier bis acht waren für Wohnquartiere reserviert (insgesamt 600 Zimmer). Die oberen Etagen waren ausschließlich für das Personal zugänglich. 
An der Spitze, Ebene 1, befand sich das Kommandomodul. Da musste er hin, wenn er Antworten finden wollte. Als er auf dem obersten Ringe tippte, verfärbte sich die Tafel rot. Die Nachricht »Das Ziel ist für Sie nicht autorisiert. Wählen Sie einen anderen Ort.« wurde eingeblendet. Das Interface war dem seines Computer auf der Erde sehr ähnlich. Er tippte auf das Kreuz in der rechts oberen Ecke, um das Benachrichtigungsfeld zu schließen, dann begab er sich zum Lift. Es war wenig überraschend, dass der Computer ihn nicht weiter als Ebene 5 vordringen ließ. Den ganzen Weg hin hatte er gehofft, eine manuelle Vorrichtung zu finden, die ihn ermöglichen würde, den Boardcomputer zu umgehen. Jedoch, als er auf Ebene 5 ankam, war nichts zu finden. Typisch für das blinde Vertrauen des 21. Jahrhundert in den digitalen Technologien. Sollten die Touchscreen ausfallen, funktionierte gar nichts mehr.
»Computer« rief er. Eventuell würde er Hilfe von diesem Hologramm bekommen. Wie konnte er es aktivieren? Bisher war es immer aus dem Nichts erschienen.
»Wie kann ich mit dem Hologramm sprechen?« fragte er laut.
»Das Kommando lautet Hologramm«, antwortete eine Stimme hinter ihm. 
»Wie komme ich auf Ebene 1?«
»Sie haben nicht die nötige Freigabe, um Ebene 1 zu erreichen.«
»Wie kann ich autorisiert werden?«
»Information nicht abrufbar.«
Er überlegte einen kurzen Moment. Irgendwie sollte es möglich sein, diesen Computer auszutricksen.
»Hologramm, ich bin autorisiert. Ich habe nur meinen Code vergessen. Wie bekomme ich einen neuen Code?«
»Sie müssen einen neuen Code auf der Erde beantragen.«
»Gut. Kannst du meinen Antrag abschicken?«
»Nein.« 
»Warum?«
»Die Station hat zurzeit keinen Kontakt mit der Erde.«
»Wie lange schon?«
»Neunundvierzig Jahre, fünf Monate, drei Tage, fünf Stunden.«
Hatte sich Patrick gerade verhört? Neunundvierzig Jahre. 
»Hologramm, welches Datum haben wir?«
»Heutiges Datum ist der 9. Oktober 2098«
Patrick schrack zurück. 2098. Er hatte die Erde 2048 verlassen. War er die ganze Zeit eingefroren geblieben? Es sei denn...
Plötzlich verstand er, was vor sich ging. Eine ganz präzise und furchteinlösende Ahnung, die er sofort überprüfen musste, und er wusste auch schon wie. »Souvenirshop«, rief er laut.
Wie üblich führte ihm der virtuelle Pfeil des Navigationssystem zu seinem Ziel auf Ebene 12. Er lief direkt auf eine der Konsolen zu und setzte sich auf dem weißen unbequemen Plastikhocker. Der Computer forderte ihn auf, still zu halten, während seine Gesichtszüge analysiert werden. Kurze Zeit später leuchtete die Zahl 365.000 auf. So viele Videos von seinem Aufenthalt auf der Station hatte irgendein Algorithmus gewählt. Er rief die Dateienliste auf und spielte das neueste Video ab. Patrick sah sich in der Kantine eine Schnitzel mit Pommes bestellen, was tatsächlich ein paar Minuten vorher passiert war. Er scrollte herunter und klickte auf die gestrige Archivdatei. Auf dem, was erschien, war er keineswegs vorbereitet. Er hatte sich die ganze Zeit an der Hoffnung geklammert, dass es sich hierbei um einen Irrtum handelt. Das Einsehen des Videos hätte ihm das beinahe bestätigt, denn an seiner Stelle war ein Greise zu sehen. Ein ausgehungerter kahlköpfiger Mann mit einem langen weißen Bart. Aber beim genaueren Betrachten, erkannte er sich tatsächlich. Er ähnelte dem Bild seines Großvaters, das bei seinen Eltern auf dem Regal standen, aber es bestand kein Zweifel: er war es und niemand anderes. Mit einem unangenehmen Gefühl schaute er zu, wie sein anderes Ich aus einem anderen Leben an Altersschwäche starb. 
Er scrollte weiter herunter, um die ersten Einträge zu finden. Der Zeitstempel der Dateien bestätigte, dass sie um die fünfzig Jahre alt waren. Auf dem holographischen Bildschirm erwachte Patrick zum ersten Mal auf der Station. Er wurde von zwei Kryokrankenschwestern in Empfang genommen, so wie es ihm vorher versprochen wurde. Sie halfen ihm, sich an der Schwerkraft zu gewönnen und zeigten ihm die Station. Er blickte auf sein Leben zurück. Ein Leben, an das er keinerlei Erinnerungen mehr besaß. Er schaute sich sein Leben an, wie er früher eine Netflix-Serie geguckt hatte. Zu dieser Zeit tobte das Leben auf der Station. Er hatte sich angefreundet mit anderen Gäste und schien seinen Aufenthalt zu genießen. Er übte verschiedene Sportarten aus, wie Tennis oder Kegeln. Er hatte sich sogar offensichtlich verliebt. Die Nähe zwischen ihm und einer wunderschönen Rothaarige war nicht zu leugnen. Patrick musste zugeben, dass alle seine Wünsche sich bewahrheitet hatten. Er hatte einen perfekten Urlaub verbracht. Bis zur Evakuierung. 
Ein technisches Problem bei der Energieversorgung störte die Lebenserhaltungssystemen. Es kam zu einem Sauerstoffmangel. Sowohl Gäste als Mitarbeiter gerieten in Panik und stürzten sich auf die Rettungskapseln. Leider schafften es nicht alle. Es gab zwar genügend Plätze in den Kapseln, aber einige erstickten, bevor sie sie erreichen konnten. Auch Patricks damalige Freundin gehörte zu den Opfern. In einem heroischen Akt, den er sich nie zugetraut hätte, versuchte Patrick sie durch die Menge zu einer der Kapseln zu tragen, aber vergeblich. Er fiel und starb an ihrer Seite. 
Der nächste Eintrag wurde erst einen Monat später aufgenommen. Das Video zeigte, wie er erneut aufwachte, genauso wie er selbst ein paar Stunden vorher: allein. Er brauchte nicht, weiter zu schauen. Es war alles klar. Der Computer der Station war seiner Programmierung gefolgt und hatte den Defekt behoben, aber der Kontakt mit der Erde blieb seitdem aus. Vermutlich wurden die Kapseln geborgen und zur Erde zurückgebracht. Anschließend musste das Projekt eingestellt worden sein, als eines der größten Fiaskos in der Geschichte der Menschheit. Niemand würde zu seiner Rettung kommen. Blieb nur noch die Frage offen, warum er allein zum Leben erweckt wurde, aber auch da hatte er eine Ahnung. 
»Hologramm«, rief er.
Die durchsichtige Frau erschien ihm gegenüber.
»Zeige mir die Versicherungspolice, die ich vor meiner Abreise abgeschlossen habe.«
Das Benachrichtigungsfeld öffnete sich. Der fließende Text passte sich seine Lesegeschwindigkeit an. 
»Suche nach dem Begriff Tod
Ein Satz wurde plötzlich farblich hervorgehoben. Ein Satz, den er zwar schon gelesen hatte, aber für so unwahrscheinlich gehalten, dass er ihn sofort wieder vergessen hatte.
Im Fall eines auf der Station auftretenden Tod ist das Morpheus Unternehmen verpflichtet, alle Mittel einzusetzen, um den Versicherungsnehmer wieder zu beleben. 
»Die Versicherungspolice sind Teil der Programmierung der Station«, ergänzte das Hologramm. »Ihr Körper wurde geklont und mit Ihren Gehirnaktivitäten ausgestattet. Sie haben den Zugang zu diesen Daten beim Vertragsabschluss zugestimmt.«
»Also haben Sie den Menschen kopiert, der hier eingetroffen ist. Und wie oft, wollen Sie das noch machen?«
»Solange die Versicherungspolice besteht.«
»Ich möchte die Versicherung kündigen.«
»Ihre Kündigung wird der Morpheus GmbH zugesandt, sobald der Kontakt mit Erde wieder hergestellt ist. Der Versicherungsschutz endet mit der Bestätigung der Morpheus GmbH.«
»Also kann ich lange warten.«
Resigniert schlenderte er zurück zu seinem Zimmer, bereit den Rest seines Leben in dieser weißen Einsamkeit zu verbringen. Und die nächsten Leben genauso. Stand es nicht im Prospekt, dass die Station für die Ewigkeit gebaut wurde?


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